EINE REVOLUTION IN DER ELEKTRO
MOBILITÄT.
Bidirektionales Laden, auch bekannt als Vehicle-to-Grid (V2G), ist eine innovative Technologie, die das Potenzial hat, die Elektromobilität und die Energiewende grundlegend zu verändern. Im Gegensatz zum herkömmlichen einseitigen Laden, bei dem Elektrofahrzeuge nur Energie aus dem Stromnetz aufnehmen können, ermöglicht das bidirektionale Laden Elektrofahrzeugen, nicht nur Energie zu empfangen, sondern auch Energie zurück ins Netz zu speisen.
Diese bidirektionale Kommunikation zwischen Elektrofahrzeugen und dem Stromnetz eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten und Vorteilen für verschiedene Akteure im Energie- und Automobilsektor.
FUNKTIONWEISE DES BIDIREKTIONALEN LADENS.
VORTEILE DES BIDIREKTIONALEN LADEN.
VORTEILE FÜR PV-ANLAGENBETREIBER.
Das bidirektionale Laden ist besonders interessant für Betreiber von Photovoltaikanlagen, da es eine effiziente Möglichkeit bietet, die erzeugte Solarenergie optimal zu nutzen. Anstatt nur Energie aus dem Netz zu beziehen, ermöglicht das bidirektionale Laden, überschüssige Energie aus der Photovoltaikanlage zurückzuspeisen oder in Batterien zu speichern.
Für PV-Anlagenbetreiber eröffnet sich dadurch die Chance, ihre Eigenversorgung mit sauberer Energie zu maximieren. Während sonniger Perioden können Elektrofahrzeuge direkt mit dem von der PV-Anlage erzeugten Strom geladen werden, was die Abhängigkeit von externen Energiequellen reduziert. Gleichzeitig können überschüssige Energieüberschüsse gespeichert werden, um sie bei Bedarf zu nutzen, beispielsweise in Zeiten geringer Sonneneinstrahlung oder bei einem erhöhten Energiebedarf im Haushalt. Darüber hinaus bietet das bidirektionale Laden die Möglichkeit, zusätzliche Einnahmen zu generieren. PV-Anlagenbetreiber können überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und dafür eine Vergütung erhalten. Dies trägt zur Rentabilität der Photovoltaikanlage bei und verkürzt die Amortisationszeit.
DREI VARIANTEN DES BIDIREKTIONALEN LADEN.
PILOTPROJEKT: BIDIREKTIONALEN LADEN BEI DEM BMW i3.
BMW hat ein V2G-Projekt gestartet und 20 entsprechend ausgerüstete BMW i3 an Privatkunden übergeben. Vorwiegend handelt es sich dabei um Kunden, die in Einfamilienhäusern leben, die sowohl mit als auch ohne Photovoltaikanlage ausgestattet sind. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, wie durch die Nutzung von V2G im Verlauf eines Jahres die CO2-Bilanz verbessert und die Energiekosten gesenkt werden können – insbesondere in Zeiten schwankender Energieressourcen ein relevanter Aspekt. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei der Nutzung von V2H-Diensten für Elektrofahrzeuge Erlöse von bis zu 300 Euro pro Jahr erzielt werden können.
Des Weiteren wurden 30 weitere Fahrzeuge an gewerbliche Nutzer ausgeliefert, um detaillierte Erkenntnisse im Flottenbetrieb zu gewinnen. Eine zentrale Fragestellung dabei ist, wie durch V2G-Technologie Spitzenbelastungen beim Strombezug vermieden werden können. Das Projekt betrachtet das bidirektionale Laden als ganzheitliches Konzept. Es umfasst nicht nur V2G, sondern auch V2L, V2H und V2B (Vehicle-To-Building), sowie die verschiedenen Anwendungsszenarien, die sich aus der Einbindung eines BMW i3 mit einer 42-kWh-Batterie in das Stromnetz ergeben.